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nach Beirût.TYRUS. 24. Route  445 die englische Mission (Mott, S. 460) hat Schulen hier gegründet.
Die Strassen sind elend, die Häuser in Verfall. Einige Pal-
men
, die hervorragen, sowie die schöne Aussicht auf die Abhänge
des Gebirges geben der Gegend etwas Reiz. Von Alterthümern ist
wenig mehr vorhanden. Viele antike Bausteine sind nach ʿAkka
und Beirût verschleppt worden und werden noch heute dorthin ge-
führt
. Im Jahre 1837 hat Tyrus durch ein Erdbeben stark gelitten.

Das moderne Tyrus liegt an der NW.-Ecke der ehemaligen In-
sel
, die langgestreckt dem Festland parallel lief. Die Insel hat
heute einen Flächeninhalt von 576,508 Metern, im Ganzen nicht
viel weniger als im Alterthum, wo sie Raum für circa 25,000 Ein-
wohner
hatte. Die W. und S.-Seite der Insel werden nur zur
Bodencultur und als Begräbnissstätten verwendet. Der grosse
Damm, welchen Alexander aufschütten liess, ist durch die zu-
nehmende
Versandung breiter geworden. Der eigentliche Damm,
zu dessen Aufschüttung übrigens eine Untiefe im Meer, vielleicht
auch ein Vorgebirge am Lande benutzt wurde, liegt wohl in der
Mitte dieser grossen Landzunge, die, wo sie von der Küstenlinie
abbiegt, circa 2 Kilom., wo sie bei den alten Wällen die Insel er-
reicht
, 600m breit ist. Von SO. kommend, gelangt man zu dem
wohlgebauten sog. algerischen Thurm, der in einem Garten liegt
und zu der noch theilweise erkennbaren Befestigungslinie der Kreuz-
fahrer
gehörte. In dieser Gegend möchte Renan den südlichen (aegyp-
tischen
) Hafen von Tyrus suchen, der heute ganz im Sande begraben
ist. Früher glaubte man denselben an der ganzen Südseite der Insel
entlang nachweisen zu können, da ein alter Mauerlauf in dem seich-
ten
Meer von dem ehemaligen SO.-Ende der Insel nach einer Klippe
im WSW. zu verfolgen ist; aber diese Mauer hat nirgends eine Lücke,
die als Hafeneinfahrt betrachtet werden könnte, und so mag wohl
einst auf der S.-Seite Land gelegen haben, das zur Insel gehört hat
oder aufgeschüttet war. Der mittelalterliche Mauerlauf folgt dem
jetzigen Ufer; Thurmreste sind noch vorhanden. Das Felsencon-
glomerat
am Ufer enthält Glasstücke, die mit dem Sande zu einer
festen Masse zusammengebacken sind. Hier im S. der Insel liegt
eine Reihe von Zellen, die mit einem sehr harten Stuck bekleidet
sind; vielleicht gehen diese Bauten über das Mittelalter hinaus; sind
es Gräber, Werkstätten, oder wie man angenommen hat, Gemächer
zur Bereitung des Purpurs, resp. zum Zerquetschen des Murex?
Am SW.-Ende der Insel soll nach Renan die kleinere Insel gelegen
haben. An der W.-Seite hin kann man den Trümmern der mittel-
alterlichen
Befestigung folgen und im Meer Säulenstücke und an-
dere
Ueberreste derselben sehen. Einige Inseln und Halbinseln
streichen auch nach N. Am äussersten N.-Ende der Stadt ist in der
Mauer ein ungeheurer Baustein, nur bei ruhiger See zugänglich.

Das Innere des heutigen Städtchens Sûr enthält wenig Bemer-
kenswerthes
. Von dem Fortleben alter Volkssitte zeugt das Fest
des heiligen Mechlar (Melkart) im Juli, wobei an der W.-Küste, wo